« Wann passt welcher Hemdkragen? »
Das Wichtigste für ein stilvolles Herrenoutfit ist natürlich das gut sitzende Hemd. Für die optische Wirkung ist aber nicht nur die Passform des Herrenhemdes entscheidend, auch der Hemdkragen prägt den Gesamteindruck erheblich. Kragenart und Form sind ein feines Detail, auf das Sie achten sollten, um Ihrem Auftritt das gewisse Etwas zu verleihen. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Kragenarten und Formen genauer vor und verraten Ihnen, zu welchem Anlass welcher Kragen die ideale Wahl ist.
Warum die Kragenform einen Unterschied macht
Schon allein die Redensart, sich um Kopf und Kragen zu bringen, misst dem Hemdkragen eine klare Position bei. Er repräsentiert uns. Auch wer es etwas weniger dramatisch angehen möchte, muss zugeben: Die Kragenspitzen befinden sich in unmittelbarer Gesichtsnähe. Damit sind sie dem Gegenüber immer direkt vor Augen. Sie spielen also in unserer Erscheinung eine sehr gewichtige Rolle. Dennoch beziehen viele Hemdträger bei der Auswahl dieses kleine, feine Kriterium gar nicht oder nur am Rande mit ein. Dabei können sich Kragen von Herrenhemden in mehreren Details unterscheiden. Dazu zählen:
- die Länge der Kragenspitzen
- deren Form
- Spreizung und Winkel der Kragenschenkel
- die Rückenhöhe, also die Höhe des Hemdkragens.
Was zunächst recht technisch klingt, formt das Aussehen der gesamten Hemden erheblich. Allein der Hemdkragen kann ihm eine ausgesprochene Eleganz verleihen oder das Kleidungsstück eher dem Freizeitbereich zuordnen. Aufgrund der Gesichtsnähe prägt die Kragenform massgeblich den Eindruck, den Sie mit Ihrem Outfit erzeugen.
Diese 4 Kragenformen sollten Sie kennen
Mittlerweile gibt es weit mehr als zehn verschiedene Kragenarten für Herrenhemden. Doch vier davon kommen in der aktuellen Mode besonders häufig vor. Wahrscheinlich befinden sich genau diese in Ihrem Kleiderschrank – sie sollten es zumindest, denn damit sind Sie für die wichtigsten Gelegenheiten ausgestattet.
1. Der Kent-Kragen
In der aktuellen Herrenmode darf sich diese Kragenform als absoluter Allrounder rühmen. Eigentlich ist er sogar der Inbegriff des heutigen Hemdkragens. Er kann verschieden ausgeformt sein – mit eher dumpfen oder auch sehr scharfen Kragenspitzen. Seine Kragenschenkel bringen eine moderate Breite mit. Das Besondere: Sie sind eher lang und nach unten gestellt.
Das macht diesen Hemdkragen zum seriös wirkenden Begleiter für jedes klassische Businesshemd. Aber auch in der Freizeit wirkt er nie overdressed. Und noch etwas gibt dem Ruf als wahres Multitalent absolut recht: Ein Herrenhemd mit Kent-Kragen lässt sich auch zur Krawatte tragen, besonders gut harmoniert er mit einem Kent-Knoten (Four-in-Hand-Knoten), dem halben oder einfachen Windsor-Knoten sowie dem Shelby-Knoten.
2. Der Haifischkragen
Der Haifischkragen setzt modische Akzente. Seine betont weit auseinander stehenden Kragenschenkel kommen oft in einem Winkel über 160 Grad! Damit lassen sie viel Raum für üppige Krawattenknoten. Ebenso kommen Fliegen hier hervorragend zur Geltung. Diese offen wirkende Kragenform kann Aufrichtigkeit und Geradlinigkeit suggerieren. Damit macht diese Variante in der Freizeit und vor allem zu Terminen im Businesshemd eine gute Figur.
3. Der New-Kent-Kragen
Eine echte Bereicherung für den Kent-Klassiker stellt der New-Kent-Kragen dar. Er kombiniert die Kragenschenkel der klassischen Variante mit dem Haifisch. Sie fallen etwas kürzer aus als bei der ursprünglichen Kragenvariante und kommen in breiter gestelltem Winkel.
Hemden mit New-Kent sollten in Ihrem Kleiderschrank auf keinen Fall fehlen. Das Metier dieser Kragenform sind die festlichen Anlässe und förmlichen Meetings im Businesshemd.
4. Der Button-Down
Eine ganz andere Wirkung erzielen alle Hemden mit Button-Down Kragen. Hier liegt ein sportives Erscheinungsbild im Fokus. Charakteristisch und namensgebend: Kleine Knöpfe halten die Kragenspitzen am Herrenhemd fest. Tatsächlich geht die Idee dahinter auf britische Polospieler zurück. Diese wollten sicherstellen, dass ihr Hemdkragen auch während eines wilden Ritts stramm in Form bleibt.
Aufgrund seiner sportlichen Note passt dieser Kragen weniger zu eleganten Businesshemden, sondern eher zu legeren Freizeithemden. Je gehobener der Anlass, desto weniger empfehlenswert ist der Griff zu einem entsprechenden Hemd. Das gilt schon allein deswegen, weil eine Krawatte zu dieser Kragenform ein No-Go darstellt. An eine Fliege sollten Sie nicht einmal denken.
Guide – die richtige Kragenform für jede Situation
Welche Kragenform die richtige ist, legen vor allem der Trageanlass, aber auch individuelle Vorlieben fest. Um beim Kauf oder beim täglichen Ankleiden eine souveräne Wahl in Sachen Herrenhemd treffen zu können, finden Sie hier einen kurzen Überblick zum optimalen Hemdkragen nach den wichtigsten Kriterien.
Gehobener Anlass
Zu allen feierlichen Anlässen trifft eine Kent-Variation garantiert den richtigen Ton. Ein schlichtes, aber edles Hemd mit schicker Krawatte oder Fliege präsentiert Sie hier von der besten Seite.
Businesshemden
Wenn es um Geschäftliches geht, deckt eine Variation des Kent alle Nuancen zuverlässig ab. Steht insbesondere in Verhandlungen oder Beratungen ein vertrauenerweckender Eindruck im Fokus, können Sie mit dem Haifischkragen Ihre Offenheit demonstrieren.
Kragenarten für die Freizeit
Je nach Freizeit-Event macht ein sportiver Button-Down oder ein klassischer Kent-Kragen immer eine gute Figur.
Kragenformen als Stilmittel
Neben allen Stilregeln darf auch der individuelle Geschmack nicht zu kurz kommen. Welchen Stil bevorzugen Sie? Darf es eher zeitlos, klassisch und unkompliziert sein, dann ist der Kent-Kragen eine gute Wahl. Wer es modern und eine Spur extravagant mag, trifft mit Hemden mit Haifischkragen die beste Wahl.
Krawattenfrage
Womöglich steht bereits ein Dresscode fest. Bei gehobenen Events lautet die Frage dann schnell: Welche Kragenform für Fliege oder Krawatte wählen? Von unseren vier gängigen Kragenarten eignen sich bis auf den Button-Down alle optimal, um sie mit einer Krawatte oder einer Fliege zu kombinieren. Wer grössere oder auffällige Knoten bevorzugt, wird den vermehrten Freiraum bei Haifisch-Hemdkragen zu schätzen wissen.
Kragenart und Gesichtsform
Hemden sollen vor allem eines tun, und zwar ihre Träger im bestmöglichen Licht erscheinen lassen. Ein kleiner Trick trägt genau dazu bei: Wählen Sie Herrenhemden passend zu Ihrer Gesichtsform aus. Dabei entscheiden harmonische Proportionen zwischen Hemd und Träger.
Wer ein eher schmales oder kleines Gesicht hat, will dieses nicht hinter einem massigen Kragen verbergen. Stattdessen sorgen eher kurze Kragenspitzen für einen ausgleichenden Effekt und lassen die Kieferpartie etwas markanter wirken.
Bei ohnehin sehr ausgeprägten, kräftigen Gesichtsmerkmalen kann der offen geschnittene Haifischkragen genügend Wirkungsraum zur Verfügung stellen, damit das Antlitz nicht zu beengt wirkt. Umgekehrt meiden Männer mit sehr runden Gesichtern den Haifischkragen besser, da die weit auseinanderliegenden Kragenschenkel den rundlichen Effekt sonst nur noch unterstreichen würden.
Soll ein breites, markantes Gesicht hingegen etwas softer und schlanker wirken, bietet sich eine Kentvariation mit sehr stark nach unten gerichteten Kragenspitzen an. Sie zieht das Gesicht optisch ein wenig in die Länge. Um ein Doppelkinn zu kaschieren, wirkt der Haifischkragen wahre Wunder. Alle anderen drei Kragenarten gilt es beim Doppelkinn hingegen eher zu vermeiden, sie betonen die Kinnpartie.
Mit diesen simplen Erwägungen in Sachen Kragenarten stellen Sie sich, dass nicht nur Hemd und Kragen zum Anlass eine gute Figur machen, sondern vor allem Ihre eigene Erscheinung darin.