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Rund um Leinen ranken sich einige Mythen – von pflegeleicht und robust bis hin zu stark knitternd und anspruchsvoll in der Pflege. Was davon stimmt wirklich? Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Leinenhemd optimal waschen und schonend pflegen.
Leinenhemden – locker leicht zu tragen und zu pflegen
Haben Sie auch schon einmal gezweifelt, ob Sie sich ein stilvolles Hemd aus Leinen zulegen sollten – schliesslich sei es ja so anspruchsvoll in der Pflege, und dann die Knitterfalten? Bleibt zu hoffen, dass Ihre Entscheidung schlussendlich zugunsten des Hemdes ausgefallen ist. Denn ein schickes Exemplar aus der besonderen Naturfaser gehört in jeden Herrenkleiderschrank! Und eines vorab: Es gelingt spielend leicht, ein Leinenhemd zu waschen.
Wie kaum ein sonstiges Modell sorgt das Leinenhemd für den perfekten, unkomplizierten Sommerlook. Seine von Natur aus edle Ausstrahlung wirkt elegant und schick, doch zugleich haftet dem luftigen Gewebe so ein puristischer Charme an. Damit passt es zu legeren sowie gehobeneren Anlässen und stellt einen herrlich angenehmen Begleiter dar. Aus der Flachspflanze gewonnen, hüllt Sie das Naturmaterial in ein erfrischtes Trageerlebnis – auch bei sehr hohen Temperaturen. Selbst wenn es an die Pflege geht, müssen Sie nicht ins Schwitzen geraten. Wie wäscht man ein Leinenhemd richtig?
Wasch-Trick für Einsteiger
Vorab ein kleiner Wasch-Trick, den Sie für alle neuen Kleidungsstücke aus Leinen anwenden können. Die Naturfaser ist grundsätzlich langlebig und widerstandsfähig. Daher kann sie ohne Probleme ihre Runden in der Waschmaschine drehen – nur die Details müssen stimmen.
Wie wäscht man Leinenhemden, wenn sie noch ganz neu sind? Vor allem möglichst kalt! Stellen Sie die Waschtemperatur für die ersten paar Waschgänge so kühl ein, wie es nur geht: 20 Grad sind eine gute Wahl. Mit modernen Waschmitteln und Maschinen erhalten Sie damit trotzdem ein frisches Kleidungsstück – aber mit dem gewissen Extra. Denn die Kühle setzt einen Verstärkungsprozess in Gang, der auch als sogenannte Mercerisation bekannt ist. Das verleiht den Fasern mehr Robustheit und schenkt ihnen überdies einen seidigen Glanz.
Leinenhemd waschen – Anleitung in 9 Schritten
Wie wäscht man ein Leinenhemd richtig? Die folgenden neun Schritte zeigen, wie einfach es wirklich ist. Es gilt lediglich, sich an die genauen Vorgaben zu halten.
1. Das Etikett sagt alles
Wie bei nahezu allen Textilien ist es eine gute Idee, vorab das kleine eingenähte Etikett zu studieren. Hier erklärt Ihnen Ihr Hemd alles darüber, wie es gepflegt werden will. Vor allem die Höchsttemperatur ist wichtig.
2. Gleich und gleich gesellt sich gern
Ebenso gilt dieser Schritt im Grunde für jede Wäsche, nicht allein bei der Frage: Wie wäscht man Leinenhemden? Um Verfärbungen oder einen hässlichen Grauschleier im Stoff zu vermeiden, trennen Sie die Wäsche nach Farben. Hier mögen die jeweiligen Farbtöne ihresgleichen.
- Schwarze Hemden und Kleidung sollte nur mit ähnlichen dunklen Farben gewaschen werden, wie Marineblau oder Anthrazit.
- Weisse Wäsche wird am besten separat gewaschen, um sie strahlend zu halten.
- Bunte Farben sollten in harmonierenden Gruppen gewaschen werden, zum Beispiel Rot, Orange und Rosa zusammen, während Blau, Grün und Türkis in einem separaten Waschgang landen.
3. Wäschenetz für zuverlässigen Schutz der Oberfläche
Ein Wäschenetz ist ein schonender Begleiter, um die Entstehung von Pilling – den kleinen Knötchen auf der Stoffoberfläche – zu minimieren und das Material länger zu schützen. Wer die Fasern seiner Freizeit- und Businesshemden besonders behutsam pflegen möchte, kann jedes Hemd einzeln im Netz waschen.
4. Leinen mag es cool
Insgesamt mögen Leinenhemden eher kühle Temperaturen beim Waschen. Um sicherzugehen, unterschreiten Sie die im Etikett angegebene Höchsttemperatur ruhig noch. 30 Grad reichen in der Regel vollkommen aus. Bei stärkerer Verschmutzung komm eher andere Massnahmen ins Spiel. Ganz unten in diesem Beitrag gehen wir darauf ein, wie man ein Leinenhemd mit Flecken richtig reinigt.
5. Waschmittel: mild und minimalistisch
Wie pflegt man ein Leinenhemd? Ein mildes Waschmittel genügt. Verzichten Sie auf Weichspüler, denn der verstopft lediglich das Gewebe und kann es muffig werden lassen. Auch Bleichmittel sind bei Hemden aus Leinen nicht gern gesehen.
6. Wäschetrommel nicht überladen
Um ein Leinenhemd zu waschen und dabei gleichzeitig Aufwand zu sparen, lautet die Devise: Die Waschtrommel nicht überladen! Im Idealfall halten sich während des Waschgangs höchstens sechs Hemden in der Maschine auf. Der Vorteil zeigt sich später nach dem Waschen: Denn es bilden sich dann deutlich weniger Knitterfalten, als wenn etwa ein dicker Baumwollpullover mit von der Partie ist. Warum? Weil dessen dicke Fasern sich mit Flüssigkeit vollgesaugt zu einem schweren Klumpen entwickeln. Dieser kann Falten in den zarten Hemdfasern verursachen. Dasselbe passiert, wenn es in der Trommel zu voll wird. Das Gedränge komprimiert den Stoff und prägt Knitterfalten ein.
7. Sanft schleudern beugt Falten vor
Auch bei der Wahl des Schleuderganges können Sie bereits Vorarbeit für ein glattes Ergebnis leisten: Reduzieren Sie die Schleuderzahl auf maximal 600. Dann wird das gemusterte oder einfarbige Herrenhemd aus Leinen beim Waschen bereits weniger zerknittert und kommt vor allem noch relativ feucht aus der Maschine. Diese Feuchtigkeit hilft, den Stoff beim Trocknen ganz natürlich zu glätten.
8. Glatt lufttrocknen
Am besten lassen Sie den Wäschetrockner aussen vor. Für das schönste Resultat ziehen Sie den Hemdstoff an Kragen, Knopfleiste sowie Saum und Ärmeln kräftig in Form. Sie können das Kleidungsstück auch ein paar Mal ausschütteln, um erste Falten zu entfernen. Anschliessend lassen Sie es auf einem Kleiderbügel lufttrocknen.
9. Einfach auf dem Bügel hängen lassen
Auf dem Kleiderbügel kann das trockene Hemd verbleiben. Einfach in den Schrank hängen und nicht zusammenlegen. So bleibt der Stoff schön frisch und recht glatt.
Leinen knittert edel – dennoch bügeln?
Dass Leinen edel knittert, gehört zu den am weitesten verbreiteten Aussagen über den Stoff – und diesmal auch zu den wahren. So macht die bewegte Textur den Charme eines Leinenhemdes erst aus! Der lässige Look wirkt ungezwungen und ist ein zeitloser Klassiker, eine kleine Sünde, die sich nur Leinen herausnehmen darf.
Für viele Modeliebhaber liegt die wahre Sünde deshalb darin, die Hemden zu bügeln. Wie pflegt man ein Leinenhemd dann richtig, wenn nicht per Bügeleisen? Einfach in feuchtem Zustand glattstreichen und wie beschrieben hängend an der Luft trocknen. Die Knitterfalten gilt es dann mit Überzeugung zu tragen.
Wer sich allerdings überhaupt nicht mit dem nonchalanten Look anfreunden kann, darf sein Leinenhemd nach dem Waschen bügeln. Der Stoff hält es aus, sogar auf warmer bis heisser Stufe.
Flecken richtig behandeln: Schnelle und effektive Reinigungstipps
Wie reinigt man ein Leinenhemd bei stärkeren Flecken? Zwei Dinge sind wichtig:
- schnell reagieren
- kaltes Wasser verwenden
Reinigen Sie den Fleck direkt mit kaltem Wasser und Kernseife. Falls nötig, kann ein spezieller Fleckenentferner verwendet werden – achten Sie darauf, dass er für Leinen geeignet ist. Waschen Sie das Hemd der Maschine erst, wenn der Fleck vollständig entfernt ist.